der Klang von Zuckerwatte

Fantastisches Herbstmenü – hebt garantiert die November-Stimmung!

Nach einer arbeitsreichen Woche ist Kochen etwas, das mich am meisten beruhigt, glücklich macht und so richtig entspannt. So war es nicht verwunderlich als ich am Freitag nach getaner Arbeit in der Küche stand um Suppe zu kochen, Teig zu kneten, Kekse zu backen und mich so richtig auszutoben. Und als ich da so glücklich inmitten des reinen Küchenparadieses stand, kam mir die Idee die Kochwut gleich so richtig auszuleben und für den Schatz und mich ein Samstagsmenü zu planen.

Also legte ich los: Was ist alles im Haus bzw. im Garten und erntereif? Was passt zur Jahreszeit und worauf habe ich gerade so richtig Lust? Einen Tag später war es soweit und der Hausherr wurde in die Küche gerufen: „Schatz, Essen ist fertig!“.

Es folgten drei herrliche Gänge voller Leckereien, die uns wahrscheinlich davon abhalten werden die nächsten Tage einen Blick auf die Waage zu werfen… aber wir bereuen nichts.

> Kürbis-Ricotta-Pecorino-Ravioli mit Salbeibutter <

> Rindermedallion(s) mit leckerer Rotweinsauce dazu in Butter geschwenkte Maronen-Gnocchi mit gebrutzelter Wildschweinsalami und Rosenkohl aus dem eigenen Garten <

> Beschwipstes Schokoladensouffle mit Vanilleeis <

Die Gnocchi habe ich schon am Vortag gemacht, da ich wusste, dass ich mit den Ravioli am Samstag wohl genügend zu tun haben würde. Die Gnocchi habe ich zum Lagern erst ganz normal in siedendem Salzwasser gegart, dann kurz in etwas Öl geschwenkt, auskalten lassen und in eine Tupperbox gefüllt, die ich in den Kühlschrank gestellt habe. Das hat super geklappt.

Für die Ravioli-Füllung habe ich Kürbissuppe verwendet. Die gab es bereits am Vortag zum Abendessen mit einem Klecks Crème fraîche. Den Rest habe ich in eine Tupperbox gefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Einfrieren lässt sie sich allerdings auch.

Kürbis-Ricotta-Pecorino-Ravioli mit Salbeibutter + Kürbissuppe:

Zutaten für 2 Personen:

  • 120 g Hartweizenmehl (Nudelmehl Tipo ’00‘)
  • 60 ml warmes Wasser
  • 2 g Salz
  • Hartweizengries
  • 1 Hokkaido-Kürbis samt Schale, halbiert, entkernt und in grobe Stücke geschnitten
  • 2 Karotten, geschält und in Stücke geschnitten
  • ca. 0,7-1 l Hühnerbrühe
  • etwas Muskat
  • 1 EL Ricotta
  • 1 EL geriebener Pecorino
  • 1 Eiweiß
  • 2 EL Butter
  • etwas Salz
  • 8 Blättchen Salbei

Zubereitung:

Zuerst die Kürbisfüllung vorbereiten: Kürbis- und Karottenstücke in einen Topf geben und so viel Brühe hinzu gießen, dass sie das Gemüse beinahe abdeckt. Aufkochen und so lange bei mittlerer Temperatur köcheln lassen, bis sich der Kürbis mit einem Messer leicht durchpieksen lässt. Alles mit einem Stabmixer pürieren, mit Muskat abschmecken und bei Seite stellen.

Für den Nudelteig die 2 g Salz im warmen Wasser auflösen und mit dem Mehl verkneten, bis Ihr eine geschmeidige Teigkugel habt. Das dauert einige Minuten, aber die Geduld zahlt sich aus. Den Teig mit einer umgedrehten Schüssel abdecken und für eine knappe Stunde ruhen lassen. (In dieser Zeit habe ich den Rosenkohl für das zweite Hauptgericht zubereitet).

Den Teig noch einmal kurz durchkneten und mit einem Nudelholz möglichst dünn ausrollen. Mit einem runden Ausstechförmchen möglichst viele Kreise ausstechen – eventuell die Teigreste noch einmal zusammen kneten und erneut ausrollen. Hierbei allerdings schnell vorgehen, denn der Teig trocknet recht schnell aus.

1-2 EL der Suppe mit dem Ricotta und Pecorino verrühren. Die Teigkreise je mit etwas Eiweiß bestreichen und ca. 1/2 bis 1 TL der Kürbis-Käsefüllung in die Mitte eines Kreises geben. Einen zweiten Teigkreis mit der Ei-bestrichenen Seite nach unten auf den gefüllten Teigkreis legen und vorsichtig an den Rändern zusammen drücken.

So mit den übrigen Teigkreisen verfahren, bis der Teig aufgebraucht ist. Die fertigen Ravioli am besten alle mit Hartweizengries bestreuen und in einer Form lagern, bis es an den Garvorgang geht. Sollen sie eine Weile so stehen bleiben, deckt die Form am besten mit einem sauberen Küchentuch ab. Ansonsten einen Topf Salzwasser zum Sieden bringen (es soll nicht sprudelnd kochen) und die Ravioli möglichst zeitgleich ins Wasser gleiten lassen. So lange garen, bis sie nach oben steigen – dann sind sie gar.

In der Zwischenzeit die Butter in einer kleinen Pfanne zum Schmelzen bringen, aufschäumen lassen und Salbeiblätter hinein geben. Sobald diese knusprig werden, die Hitzezufuhr ausschalten und die Butter mit 1-2 Prisen Salz würzen. Ich habe dazu selbst gemachtes Thymian-Salz genommen.

Die garen Ravioli mit einem Schaumsieb aus dem Wasser fischen, möglichst gut abtropfen lassen, auf Teller verteilen und mit der Salbeibutter beträufeln.

Weinvorschlag: Ein frischer, aber nicht zu leichter Weißwein – beispielsweise Sauvignon Blanc oder Pinot Grigio. 

Rindermedaillon(s) mit leckerer Rotweinsauce dazu in Butter geschwenkte Maronen-Gnocchi mit gebrutzelter Wildschweinsalami und Rosenkohl:

Zutaten für 2 Personen:

  • 2-4 Rindermedaillons, je nach Größe und Hunger
  • 1 Glas Rotwein
  • etwas Butter
  • 3 mittelgroße Kartoffeln (da ich sie liebe, habe ich die hier genommen; obwohl sie festkochend sind)
  • 5-10 Maronen, im Backofen gebacken um die Schale zu entfernen (hier geht’s zur Anleitung)
  • 1 EL Crème fraîche
  • 2-4 EL Sahne
  • 1 Prise gemahlener Muskat
  • 1 Eigelb
  • 70 g Mehl
  • Hartweizengries
  • ca. 10 Stück Rosenkohl, geputzt und halbiert
  • 100 g Wildschweinsalami (ersatzweise andere Salami, Speckwürfel oder Salsicce)

Zubereitung: 

Die Kartoffeln kochen und auskalten lassen. Pellen und mit einem Kartoffelstampfer gründlich zu Brei stampfen. Die Maronen mit der Crème fraîce in eine hohe Schüssel geben und mit dem Stabmixer oder der Küchenmaschine fein häckseln. Die Maronen können aber ruhig etwas ungleichmäßig und nicht zu fein sein – ein paar winzige Stückchen machen das Ganze bei der Konsistens etwas spannender. Mit etwas Sahne anrühren, bis ein dickflüssiger Maronen-Brei entsteht.

Diesen mit den Kartoffeln gründlich verrühren, mit Muskat würzen. Eigelb und Mehl hinzu geben und mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Kleine Stücke davon abrupfen und in den Handflächen zu etwa kirschgroßen Kugeln rollen. Diese zu etwas schlankeren Zylindern rollen und mit den Zinken einer Gabel längs leicht eindrücken, so dass man den Gabelabdruck zwar sieht, aber die Form der Gnocchi dabei erhalten bleibt. Bis zum Garen die Gnocchi auf einer mit Hartweizengries bestreuten Fläche lagern.

Ist der Teig aufgebraucht, einen großen Topf mit Wasser zum Sieden bringen (nicht zum Kochen!). Die Gnocchi möglichst in einem Schwung vorsichtig ins Wasser gleiten lassen und so lange garen, bis sie gar sind und nach oben Schwimmen. Mit einem Schaumsieb heraus fischen oder sehr vorsichtig in ein Nudelsieb angießen. Bis zum Anbrutzeln vorsichtig in etwas Öl schwenken, damit sie nicht zusammen kleben.

Den Rosenkohl in etwas leicht gesalzenem Wasser für ca. 5 Minuten garen, bis er weicher wird. Abgießen und bei Seite stellen. Die Salami in ungleichmäßige, kleine Stücke schneiden und bei Seite stellen.

Die Rindermedaillons waschen, trocken tupfen. Eine Pfanne stark erhitzen, 1 EL Olivenöl hinein träufeln und das Fleisch von beiden Seiten scharf anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und so lange weiter braten, bis der gewünschte Gargrad erreicht ist. Aus der Pfanne nehmen und in Alufolie zum Ruhen einwickeln.

In die noch heiße Pfanne die Salami zum Anbraten geben, die Gnocchi hinzu geben, ebenso ein Stückchen Butter und nach etwa 1 Minute den Rosenkohl. Alles kurz durchschwenken und auf Teller verteilen.

Rasch die Sauce anrühren: In die noch heiße Pfanne den Rotwein gießen, mit einem Schneebesen gründlich rühren, bis sich die Alkoholwolke verzogen hat. 1 EL kalte Butter in Stückchen unterrühren und so lange einkochen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Das Fleisch aus der Alufolie befreien, in dünne Scheiben schneiden. Auf die Teller verteilen und mit der Sauce beträufeln.

Weinvorschlag: Ein kräftiger Rotwein, beispielsweise ein Pinotage, Shiraz oder Amarone.

Beschwipstes Schokoladensouffle mit Vanilleeis:

Zutaten für 2 Personen:

  • 2 Eiweiß
  • 1 Eigelb
  • 1 gehäufter EL Zucker
  • 50 g gute Schoki nach Wahl
  • 1 gute Prise Salz
  • 2 EL Dessertwein, Cognac, Rum oder Whiskey (was Euch schmeckt)
  • etwas Zimt
  • Vanilleeis

Zubereitung: 

Den Backofen auf 150°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

Das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen. Langsam den Zucker darüber rieseln und ordentlich mit dem steifen Ei vermixen. Die Schokolade über dem Wasserbad schmelzen lassen. Das Eigelb unter raschem Rühren mit der Schokolade vermixen und den Alkohol unterrühren. Die Schokomischung vorsichtig unter das steife Eiweiß heben. Auf 2 gefettete Souffle-Förmchen verteilen. Für ca. 15 Minuten auf der mittleren Schiene backen, dabei auf keinen Fall die Ofentür öffnen!

Bei dieser Backzeit ist das Souffle innen noch ganz leicht cremig, wie es bei Schoki unglaublich lecker ist 😉 Wer es allerdings gar nicht cremig mag, lässt das Souffle einfach etwas länger im Ofen.

Die Souffles aus dem Ofen retten und mit etwas Zimt bestäuben. 1 Kugel Vanilleeis auf jeden Teller oder in kleine Schälchen geben, je mit 1 Prise Salz bestreuen und zusammen mit den fertigen Souffles servieren.

Weinvorschlag: Dazu passt ein lieblicher Dessertwein oder ein leckerer Weinbrand – bei uns gab es einen Cognac dazu.

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2 Kommentare zu “Fantastisches Herbstmenü – hebt garantiert die November-Stimmung!

  1. Cédric sagt:

    Wie lange standest du in der Küche? Die Ergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen 🙂

    Viele Grüße,
    Cédric

  2. HeimGourmet sagt:

    …da läuft einem ja das Wasser im Munde zusammen.
    Weißt du, dass wir zur Zeit einen Kürbis-Kochwettbewerb machen? http://goo.gl/6Kd7T2
    Wäre toll, wenn du dort mitmachst!
    Alexandra
    von HeimGourmet
    http://www.heimgourmet.com/

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